Zum Inhalt springen

Lebensgrundlage Einheimische

Wussten Sie schon?

  • Der Bau des Kraftwerks könnte zu Landflucht und Abwanderung führen, da die wirtschaftliche Basis beeinträchtigt wird
  • Ohne ausreichend Wasser wird das Ökosystem insbesondere die Moore kippen, was neben Weiterem die Attraktivität der Region für Touristen senken würde
  • Das Kraftwerk verspricht eine hohe und schnelle Verfügbarkeit von Strom in Bayern zur Versorgungssicherheit zu bieten

Infos

  • 76% des aktuellen Wasserdurchflusses in der Gurglerache werden laut Planungen für das Kraftwerk verwendet und abgeleitet
  • Laut Vertrag müssen mindestens 100 Liter Wasser/Sekunde im Tal verbleiben
  • 2050 wird im Sommer ein 22% und im Winter ein 14% höherer Wasserverbrauch als momentan erwartet
  • Dieser prognostizierte höhere Wasserverbrauch wird vertraglich nicht berücksichtigt

Probleme fangen dann an, wenn die lokale Bevölkerung den Preis für den Stromhandel zahlt

REINHARD SCHREIBER

Zukunftsszenarien

Das Rückgrat der Wirtschaft im Ötztal stellt der Tourismus dar. Auch zukünftig wird das Ötztal wahrscheinlich größtenteils vom Tourismus abhängen. Aufgrund des Klimawandels gibt es hier allerdings einige Unsicherheiten und ein Risiko für die Region. Die Effekte des Klimawandels werden durch den Ausbau des Wasserkraftwerkes verstärkt.

Zukunftsszenario ohne Wasserkraftwerk

  • Aufgrund des Klimawandels sind neue Standortkonzepte und eine stärkere Fokussierung auf Sommertourismus notwendig.
  • Schonende Tourismusaktivitäten müssen eingeführt werden.
  • Die Landwirtschaft als Neben/Teilerwerb und wichtiger Bestandteil der Identität des Ötztals ist möglicherweise durch Wasserknappheit bedroht.
  • Es ist aufgrund des Klimawandels eine Herausforderung die Natur intakt zu halten.

Zukunftsszenario mit Wasserkraftwerk

  • Verstärkung der Effekte schwindender Wassermengen
  • Prognostizierter steigender Wasserbedarf wird nicht in die Vertragskalkulation miteinbezogen, dadurch möglicherweise noch größere Unsicherheiten vor allem für den Wintertourismus
  • Landwirtschaft möglicherweise auf Subventionen angewiesen und die unsicheren Effekte des Klimawandels auf die Natur werden höchstwahrscheinlich verstärkt
  • Angestautes Geröll muss abtransportiert werden
  • Unbekannte Auswirkungen des Bergtunnels auf die Geologie und der Kraftwerksbaustelle auf den Tourismus

Fazit

  • Wasser ist unverzichtbar für Tourismus, Natur und die Einheimischen.
  • Eine adaptierbare Festlegung der abzuleitenden Wassermenge und des Mindestverbleibs könnte Akzeptanz erhöhen. 
  • Als Alternative zum Pumpspeicherkraftwerk könnten Laufkraftwerke gebaut werden. Diese sind deutlich naturverträglicher und die negativen Effekte der Kraftwerke könnten auf ein Minimum reduziert werden, da da das Wasser nicht dauerhaft abgeleitet, sondern nur umgeleitet und wieder in die Ache eingespeist wird. Allerdings bieten diese Laufkraftwerke keine Speicherfunktion.

Andere Themen

Sie sind neugierig?

„Bis zum letzten Tropfen – Tirol und die Wasserkraft“ ist ein Dokumentarfilm von Harry Putz

über den geplanten Ausbau Kraftwerk Kaunertal und die Frage, ob wir alles richtig machen in der Energiewende